Strahlentherapie bei Krebserkrankungen
Erstgespräch
Als erstes werden wir mit Ihnen ein Gesprächstermin vereinbaren. Bei diesem Termin werden Sie ausführlich aufgeklärt über:
- das Ausmaß Ihrer Erkrankung
- den Grund für die Empfehlung einer Bestrahlung (Indikation)
- die Wirkung der Bestrahlung
- mögliche Nebenwirkungen und wie man sie ganz vermeiden oder reduzieren kann
- Risiken der Behandlung (mögliche Spätfolgen)
- Alternativen zur Bestrahlung
Da in diesem Gespräch sehr viele Dinge erklärt werden, empfehlen wir Ihnen in Begleitung zu kommen. Sie fühlen sich während des Gesprächs wohler und eine zweite Person hilft Ihnen bei der Erinnerung an alle Details. Zusätzlich erhalten Sie von uns schriftliche Informationen zum Mitnehmen. Wenn Ihnen später auffällt, dass Sie etwas nicht verstanden haben, schreiben Sie es sich auf und fragen es nach! Wir wissen, dass es fast unmöglich ist, sich beim ersten Mal alles zu merken.
Am Ende vereinbaren wir meist zwei weitere Termine: Planungs-CT und erste Bestrahlung
Planungs-CT
Fast immer ist für die Durchführung der Bestrahlung ein Planungs-CT notwendig. Wenn vorher die Anfertigung einer speziellen Lagerungshilfe nötig ist, wird Ihnen dies im Erstgespräch erläutert.
Im CT werden die ersten Markierungen angebracht und Schichtbildaufnahmen angefertigt. Später werden diese Bilder in unseren Planungsrechner übertragen und dort bearbeitet. Das zu bestrahlende Volumen wird von uns ebenso eingezeichnet wie die Areale, die möglichst geschont werden sollen. In diesem CT errechnet der Physiker dann einen Bestrahlungsplan, der in Zusammenarbeit mit uns perfektioniert und an das Bestrahlungsgerät übertragen wird.
Dieses CT ist kein Ersatz oder Doppeluntersuchung zu einem diagnostischen CT, welches fast immer vorher durchgeführt wird und meist eine Kontrastmittelgabe beinhaltet. Aufgrund fehlender Markierungen und Lagerungsgenauigkeit können diese Aufnahmen nicht verwendet werden, finden aber bei der Planung Berücksichtigung.
Erste Bestrahlung
In diesem Schritt erfolgt die erste Einstellung der Bestrahlungsfelder mit zahlreichen Kontrollen, sowie die ausführliche Anzeichnung. Dieser Termin dauert ca. 30 Minuten. Sie werden gebeten, möglichst still zu liegen, während das Gerät von uns bewegt wird, Geräusche macht und wir hin und her laufen, um alle Arbeitsschritte durchzuführen. Dabei sind die MTA-R (Medizinisch – Technische/r Radiologieassistent/in), der Physiker und eine Ärztin anwesend. Sie können vor und nach der ersten Bestrahlung gerne alle Fragen stellen, die Sie haben. Während der sogenannten Neueinstellung werden wir jedoch eher kurz angebunden sein – je mehr Sie reden, desto mehr bewegen Sie sich! Diese Strenge dient der Genauigkeit Ihrer Therapie. Bitte haben Sie dafür Verständnis!
Durchführung der Bestrahlungen
Bitte bringen Sie zu jeder Bestrahlung ein Handtuch mit – am Besten ein Duschhandtuch. Auf diesem liegen Sie dann bei uns. Wenn Sie es einmal vergessen, haben wir immer auch Handtücher da!
Die tägliche Bestrahlung dauert meist nur wenige Minuten. Während Sie allein im Raum sind, können wir Sie stets sehen und hören – bei Ruf/Husten oder ähnlichem kann die Bestrahlung jederzeit unterbrochen werden. Das Gerät steuern wir von außen, weshalb es sich bewegt. Am Ende der Bestrahlung kommen wir wieder in den Raum und helfen Ihnen beim Absteigen. Die Zahl der Bestrahlungen hängt von der Diagnose und Vorbehandlung sowie evtl. gleichzeitig gegebener Chemotherapie ab. Wie oft Sie kommen müssen, wird Ihnen beim Erstgespräch erläutert. Leider gibt es hier oft Abweichungen gegenüber den Angaben von Ärzten anderer Disziplinen.
Wirkungsweise
Bei der Bestrahlung werden Tumorzellen abgetötet. Damit dies vom Körper verkraftet wird, erfolgt die Bestrahlung fraktioniert, d.h. jeden Tag wird nur ein kleiner Teil der Gesamtdosis eingestrahlt. Die gesunden Körperzellen werden weniger geschädigt und können Schäden besser reparieren – diesen Effekt nutzt die Strahlentherapie aus.